Thorgis ging mit den drei Mädchen auf den Hof und betrat dann das Haus durch den Hintereingang. Die Haustür führte direkt in die Wohnküche, wo Ann-Katrin, Gerdas Mutter, gerade das Abendessen bereitete

"Flora, Annkatriin " grüßte Thorgis.

(Flo)

"Flora, Thor..." Annkatrin blieb das Wort im Halse stecken. Sie erstarrte einige Augenblicke, dann legte sie das Messer, welches sie in der Hand hatte, beiseite. Sie ging auf Gerda zu, nahm ihren Kopf in beide Hände und küsste sie auf ihr Haar. Sie drückte Gerda an sich und flüsterte:"Egal was passiert, ich bleibe bei Dir! Ganz egal! "

(Flo)

In diesem Moment kam der älteste der Rumpel-Kinder die Treppe herunter. Er sah Gerda, stutzte kurz, dann brach er in einen Wutanfall aus: "Igitt! Was ist denn das??? Mutter, dass Du Dich nicht schämst, so etwas anzufassen! Das ist doch ekelig! Und Du missratene Kreatur" schrie er Gerda an, "wage es ja nicht, auch nur noch in die Nähe meines Zimmers zu kommen. Es ist jetzt meines Zimmer! Meines! Verstehst Du Missgeburt das? Ja? Wenn Du auch nur die Treppe hochgehst schlage ich Dich grün und blau und breche Dir alle Knochen. Und das, was als unnützes Fleisch zwischen Deinen Beinen hängt, reiße ich Dir höchstpersöhnlich heraus, und zwar so, dass Dir das Hirn gleich hinterherfliesst! Raus!!!"

(Flo)

"Sven! Was soll das?" fauchte Annkatrin ihren ältesten Sohn an. "Sie ist immer noch Deine Schwester!"

(Flo)

"Ich habe nur eine Schwester!" brüllte Sven seine Mutter an. "Und das ist Frieda! Dieses ... dieses ... Stück Dreck soll von hier verschwinden! Raus!"

(Flo)

Vom Geschrei seines Sohnes angelockt betrat nun auch Harm den Raum. Er sah seinen hochroten Sohn, Annkatrin und ... lief knallrot an.
"Raus!" sagte er mit eisiger Ruhe. "Raus und lass Dich hier nicht wieder blicken, bevor Du nicht zur Vernunft gekommen bist! Dann ist Diese Untat vergessen. Bis dahin verschwinde aus meinen Augen! Sofort! Sonst schlage ich Dich tot, selbst wenn ich Dich auf offener Strasse sehe!" Eiskalt waren die Worte gesprochen und die Kraft, mit der Harm einen Ausbruch unterdrückte, war in ihnen zu spüren. Jedem der anwesenden war klar, dass er das, was er gesagt hatte, auch tun würde.

(Flo)

"Harm, Du kannst doch nicht ..."

(Flo)

"Doch! Ich kann!" fuhr Harm Annkatrin an. Dies ist mein Haus und so eine Schande werde ich hier nicht dulden! Raus jetzt endlich!"

(Flo)

Durch den Lärm angelockt erschien jetzt auch Frieda in der Küche. "Was ist denn hier ..." Weiter kam sie nicht, denn auch sie spürte sofort die Spannung, die in der Luft lag. Ängstlich drückte sie sich an ihre Mutter und Gerda. Jetzt erst bemerkte sie deren Veränderung und fragte erstaunt: "Gerd! Du bist ja jetzt ein Mädchen!"

(Flo)

"RAUS!"

Harm hob einen Stuhl in die Luft, holte aus und warf ihn auf Annkatrin, Gerda und Frieda.

(Flo)

Annkatrin beugte sich schützend über ihre Kinder, so dass der Stuhl sie an Kopf und Schultern traf. "Raus! Schnell raus! Sonst schlägt er uns wirklich noch tot!" Mit diesen Worten schob sie ihre Kinder durch die Tür auf den Hof und dann auf die Strasse.

(Flo)