Die zweite Kutsche, das war die mit den vorgespannten Schimmeln Falladi und Fallado, gelenkt von Hubert. Doch jetzt saßen darin Lina und Michelle. Und diese fuhren jetzt vor dem Birkenhof vor.

In Höhe des Hauses stoppte Hubert die Pferde, sprang vom Bock und öffnete die Tür, damit Michelle und Lina aussteigen konnten.

Vor dem Haus in der Sonne saßen eine alte Frau und ein junges Mädchen, fast noch ein Kind, und schnippelten Bohnen. Die beiden Zofen gingen auf diese zu und Michelle sprach die Alte an.

"Guten Tag! Wir sind Michelle Lepuite", Michelle deutete auf sich, "und Lina Upsteendal. Wir haben eine Nachricht von der Vizekönigin für die Birkenhofbäuerin. Können wir sie sprechen?"


(Flo)

Ohne von ihrer Arbeit aufzuschauen sagte die Alte: "Jaja."


(Flo)

"Einen Moment die Damen!" Das Mädchen legte ihr Messer beiseite und stand auf. "Die Großmutter weiß nicht mehr immer, was sie redet.", sagte sie entschuldigend. "Ich hole die Mutter." Damit ging sie ins Haus.


(Flo)

Die Alte schnippelte derweil die nächsten Bohnen und sagte: "Jaja."


(Flo)

Michelle schaute Lina an und lächelte. Dann sagte sie zu der Alten: "Da soll es wohl heute leckere Butterbohnen zum Abend geben?"


(Flo)

Ohne von ihrer Arbeit aufzuschauen sagte die Alte: "Jaja."

Die Birkenhofbäuerin erschien, begleitet von ihrer Tochter, in der Tür des Hauses, ihre Hände an ihrer Schürze abwischend.

"Welch hoher Besuch! Bitte verzeihen die Damen, meine Mutter weiss nicht mehr recht, was sie sagt! Oh Gott .. möchten die Damen eine Erfrischung! Auguste! So hole doche einen Krug mit kühlem Wasser aus dem Brunnen! So mach doch! Trödle nicht! Augste sagte, eine Botschaft von der Vizekönigin brächten die Damen? Auguste! Halte keine Maulaffen feil und eile Dich!"


(Flo)

"Bitte machen Sie sich keine Umstände!" übernahm jetzt Lina das Wort. "Wir müssen schnell weiter. Die Vizekönigin wünscht, dass Sie mit ihrer Tochter Theresa morgen kurz nach Mittag zum Mühlenweiher kommen. Sie wird sie Beiden dort erwarten. Ob noch andere Mitglieder ihrer Familie sie begleiten, ist ihre Entscheidung. Sie und Theresa. Haben Sie Fragen?"


(Flo)

Ein Empfang bei der Vizekönigin! Was sollte sie da nur anziehen? Und wieso am Mühlenweiher? Und die Theresa sollte mit. Na klar! Das hing mit diesem nichtsnutzigen Hellbom-Bengel zusammen! Erst unschuldige Kinder zur Unzucht verführen - küssten sich! Wer hätte das in diesem Alter erwartet! Und brachte Schande über ihre Tochter! Und dann stahl er auch noch am hellichten Tag den Ring der Schwarzbachmüller! Und war heute nicht der Termin der Revision bei der Vizekönigen? Sicher wollte die Vizekönigin morgen selbst sehen, wo dieser Verbrecher, dieser Kinderschänder und gemeingefährliche Räuber sein Unwesen trieb! Oh ja, sie würde kommen und der Königin über diesen abgefeimten Lumpen die Augen gründlich öffnen!

"Selbstverstendlich werden wir kommen, hohe Damen! Selbstverständlich. Es wird uns eine Ehre sein!"


(Flo)

"Gut. Wenn alles klar ist, dann können wir ja weiter. Hubert!"

Hubert öffnete die Tür der Kutsche und die beiden Zofen stiegen ein. Dann kletterte Hubert auf den Bock und die Kutsche fuhr los in Richtung Schwarzbachmühle.


(Flo)

Ein paar Tage später ...

Franz nahm sein Bündel und warf es sich auf die Schulter. Viel mehr als ein paar Kleidungsstücke und einige seiner Werkzeuge waren nicht darin, so fiel ihm dies leicht. Er verließ seine Werkstatt und ohne sich noch einmal umzuschauen, verließ er den Birkenhof und ging zur Kutschenstation.

(Flo)