Fredricka fuhr mit dem Messer hinter den Kiemen in den Bauch des Fisches und zog es bis zu seiner Afterflosse durch. Dann legte sie es zur Seite und folgte dem gleichen Weg noch einmal mit dem Zeigefinger und zog sie die Innereien des Tieres aus seinem Leib. Sie warf sie in den Holzeimer, der neben ihr stand. Peterle, der Kater, beobachtete ihr Tun auf das Genaueste und wartete geduldig darauf, dass er eine dieser Leckeien geschenkt bekam.
Fredricka steckte den Fisch zu den gut zwanzig anderen auf einen Holzspieß und ging hinüber zu dem Gestell auf der Wiese, wo bereits ein anderer dieser fischgespickten Speere in der Sonne hing und deren Wärme die Fischleiber in torrfisk verwandeln würde.
Peterle hatte inzwischen die Gelegenheit genutzt, und aus dem Eimer die Eingeweide eine Rotflosse stibitzt, auf der er jetzt genüßlich herumkaute. Fredricka nahm den Eimer und ging hinüber zum Auslauf der Hühner, wo sie ihn entleerte. Sofort stürzten sich alle der Vögel auf den Haufen F(r)ischeiweiß und es begann unter lautem Gegacker eine wahre Schlacht um die Abfälle. Fredricka schaute dem Durcheinander einige Augenblicke lang belustigt zu, dann ging sie in Richtung des Gartens.
Im Garten angekommen zog sie einige Möhren aus der Erde und begann dann, die reifen Bohnen von den Büschen zu nehmen. Essen würde sie sie heute nicht, das war ihr bewusst. Sacht strich sie sich über die inzwischen deutlich sichtbare Wölbung ihres Bauches. Bohnen würden die nächsten Monate nicht in ihrer Schüssel landen. Fredricka fiel das nicht sehr schwer. Viel mehr und abwechslungsreicher war das Essen hier als daheim im Fjellandet. Viel besser ging es ihr hier. Heimweh hatte sie trotzdem seit der Sekunde, in der sie mit Hallger Gulbrandshall verließ.
Sie brachte Bohnen und Möhren vor das Haus und setzte sich auf die Bank vor die Tür. Sie stellte den Korb auf den Tisch, holte einen Topf aus der Küche und begann, die Möhren zu putzen und zu schnippeln.